Müll sparen zu Weihnachten

Weihnachten ist das Fest des Schenkens – aber auch das Fest der Verpackungen. Geschenke werden eingepackt, Kekse in doppelter Verpackung gekauft, Adventskalender mit bunt verpackten Kleinigkeiten gefüllt.

Nach dem Auspacken landet fast alles von der hübschen Dekoration im Müll. In Deutschland werden nur ca. 10-20% der eingesammelten Plastikverpackungen wieder zu neuen Verpackungen verarbeitet. Nur dank der immensen Ausbreitung von Plastikflaschen in den letzten Jahren und des darauf erhobenen Pfands ist die Ausbeute hier etwas höher. Der weitaus größte Teil der Verpackungen wird verbrannt und trägt damit direkt zur Klimakrise und der Zerstörung unseres Lebensraumes bei.

Das muss nicht sein.

Die Celler Klimaplattform hat ein paar Empfehlungen zusammengetragen, wie unnötige Verpackung auch an Weihnachten vermieden werden kann.

Selbst backen!

Statt in den Läden mehrfach verpackte Kekse und Weihnachtsnaschereien mit teils sehr hohem Zuckeranteil zu kaufen, bietet das Backen zuhause eine sehr kostengünstige Möglichkeit, an weihnachtliche Leckereien für die Lieben zu kommen.

Freund:innen und Nachbarschaft freuen sich bestimmt auch über einen kleinen Kekstauschbesuch in den Adventswochen. So können dann alle vielerlei feine Dinge probieren und einander schenken.

Vielleicht freuen sich alleinstehende Menschen in Ihrem Bekanntenkreis auch über ein gemeinsames Backen in der Vorweihnachtszeit?

Zum Einpacken der Kekse eignen sich dann besonders gut Metalldosen. Wenn die Kekse mürbe werden sollen, kann nach alter Tradition noch ein Stückchen Apfel hinein gelegt werden.

Und zum Verschenken der Kekse können diese fettsicher in Butterbrotpapier gelegt oder eingepackt werden, statt in Plastiktütchen. Oder in hübsche, langjährig wiederverwendbare Geschenkdosen.

Verlegenheitsgeschenke vermeiden

Warum nicht fragen, was die zu Beschenkenden sich wünschen? Ein Gutschein oder eine liebe Karte mit etwas Geld ist oft schöner (und nachhaltiger) als ein Geschenk, das schon bald nach dem Schenken Staub ansetzt oder sogar im Müll landet.

Wer bei der Auswahl der Geschenke zusätzlich auf eine ressourcenschonende Herstellung achten kann, tut doppelt etwas Gutes. Und selbst bei Elektronik und anderen speziellen Dingen gibt der Gebrauchtmarkt inzwischen überraschend viel her, das nicht erst aufwendig neu produziert werden muss.

Wiederverwendbare Geschenkeinpackungen

Neu hergestellte Geschenkeinpackungen brauchen Rohstoffe, Energie und Lieferaufwand. Alles, was schon da ist, hat das bereits hinter sich und verbraucht nichts extra. Also, erst einmal die eigenen Vorräte aufbrauchen und heiles Geschenkpapier nach dem Auspacken auch wieder verwenden. Derweil sparen kreative Verpackungsideen aus Zeitungspapier oder bunten Magazinseiten, Müslikartons oder verbesserungsfähigen Kinderzeichnungen den Weg zum Papierladen.

Warum Geschenke nicht in Stoffe einpacken? Stofftücher gehen beim Auspacken nicht kaputt und lassen sich dadurch jahrelang wiederverwenden.

Auch beim Einpacken in Geschenkpapier lässt sich vollständig auf Klebeband verzichten, wenn statt dessen das Päckchen fest mit Band umschnürt wird. Natürlich nicht mit Plastikband sondern z.B. mit wiederverwendbarem Paketband oder bunten Wollschnüren. Aber auch Plastikbänder lassen sich natürlich oft wiederverwenden. Durch den Verzicht auf Klebeband bekommen auch Kinder meist das Geschenk geöffnet, ohne das Papier dabei zu zerreißen, so dass es noch einmal verwendet werden kann.

Bei der Auswahl von Geschenkpapier sollte auf Recyclingpapier und die Vermeidung von Plastikbeschichtungen geachtet werden. Verbundstoffe sind allgemein aufwendig zu trennen und landen daher auch oft in der Verbrennung. Reine Papierrollen dagegen können risikolos im Altpapier entsorgt werden, wenn sie sich nicht mehr wiederverwenden lassen. Altpapier wird inzwischen sehr effizient und kostengünstig zu neuem Papier und Kartons verarbeitet.

Wiederverwendbare Adventskalender

Adventskalender mit Stoffsäckchen erfreuen sich bei Jung und Alt seit jeher großer Beliebtheit. Wer nicht selbst einen für die nächsten Jahre nähen möchte, findet Anfang Dezember bestimmt gute Angebote in den Läden. Dabei lohnt es sich, auf vernähte statt z.B. beklebte Säckchen zu achten, da letztere sich bei z.B. kleinen Unfällen nicht gut waschen lassen.

Beim Befüllen der Säckchen sollte auf einzeln verpackte Kleinigkeiten verzichtet werden. Vieles lässt sich ja auch einfach so in die Säckchen legen. Fettige Teile wie Kekse oder Schokoladenstückchen können mit Butterbrotpapier umhüllt werden, das sich nach dem Auspacken oft sogar noch für das nächste Jahr aufheben lässt.

Wer doch gerne die weihnachtlich geformten Schokoladenstückchen im Adventskalender finden möchte, kann diese aus geschmolzener Kuvertüre selbst in Keksförmchen gießen. Eine Silikon-Backmatte darunter verhindert das Ankleben. Und wer Weihnachtsschokolade liebt, findet beim Einschmelzen sicherlich auch das eine oder andere Adventsgewürz, das die Blockschokolade verfeinern kann.

Bücher rund um Natur, Nachhaltigkeit und Klima beim Klimastammtisch: 12.11.2024 um 19 Uhr

Klimastammtisch der Celler Klimaplattform am 12.11.2024

Einladung zum Klimastammtisch am 12.11.2024 über Bücher rund um Natur, Nachhaltigkeit und Klima beim Klimastammtisch

Herbstlich-beschaulich geht es diesmal um empfehlenswerte Bücher rund um Nachhaltigkeitsthemen, Natur und Klima. Egal ob es sich dabei um Sachbücher oder Belletristik handelt – die Klimaplattform ist gespannt darauf, welche Bücher die Besucher:innen ins Gespräch bringen und stellt natürlich selbst auch eine kleine Auswahl an Büchern vor.

Der Klimastammtisch trifft sich wie immer im Hotel Leisewitz’ Garten, Wittinger Straße 56 in Celle.

Wegen anderer paralleler Veranstaltungen liegt der Novembertermin ausnahmsweise am zweiten Dienstag im Monat.

Erdüberlastungstag am 1. August 2024 – Klimaplattform kritisiert geplanten Flächenfraß

Geplanter Flächenfraß in Celle: 186 Fußballfelder

Der globale Erdüberlastungstag (Earth Overshoot Day) ist dieses Jahr am 1. August erreicht. Der Tag markiert den Zeitpunkt im Jahr, bis zu dem die Menschheit so viele Ressourcen beansprucht hat, wie alle Ökosysteme im gesamten Jahr erneuern können. Die Menschheit lebt also so, als hätte sie 1,7 Erden zur Verfügung – auf Deutschland bezogen war der Überlastungstag sogar bereits Anfang Mai erreicht.

Die Celler Klimaplattform weist aus diesem Anlass darauf hin, dass sich für die Überlastung auch auf der lokalen Ebene viele konkrete Beispiele finden. So müsse z.B. dringend der Flächenverbrauch begrenzt werden. Im Entwurf für den neuen städtischen Flächennutzungsplan werden in Summe 52,7 ha Wohn- und 80,6 ha neuer Gewerbebauflächen ausgewiesen. Für die Klimaplattform erklärt Wolfgang Meyn: „Diese zusammen 133 ha entsprechen 186 Fußballfeldern. Das sprengt deutlich den Rahmen der niedersächsischen Nachhaltigkeitsstrategie, die den Flächenverbrauch deutlich reduzieren und bis 2050 den Neuverbrauch auf Null bringen will.“

Daher sollte der Fokus ganz klar auf die bedarfsgerechte (Neu-)Nutzung und Sanierung des Bestands gelegt werden. Altstadtgeschäfte stehen leer, große Betriebe ziehen um und machen städtische Flächen frei, Häuser leeren sich demographiebedingt mehr und mehr. In Celle leben im Durchschnitt weniger als 2 Personen in einem Haus oder Wohnung, bei über 46 m² Wohnraum pro Person. Benötigt wird nicht noch mehr Fläche mit noch mehr Vereinsamung und Zersiedelung, benötigt wird eine bessere und kreativere Nutzung der bestehenden Flächen und des bestehenden Wohnraums. Dann könnten mehr Arbeit und Mittel in die notwendige energetische Sanierung des Bestands gesteckt und mittelfristig sogar noch Flächen entsiegelt werden.

Gerade erst hat die Deutsche Umwelthilfe der Stadt Celle eine gute Note für den Anteil der Grünflächen ausgestellt. Es wäre fatal, dieses Maß an Lebensqualität durch neuen Beton, neue Straßen und neuen Verkehr für alle Einwohnenden abzubauen.

Stellungnahme und Anforderungen zum Flächennutzungsplan

Im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung zur Neuerstellung des Flächennutzungsplans der Stadt Celle veröffentlicht die Celler Klimaplattform folgende Stellungnahme:

Darüber hinaus formuliert die Celler Klimaplattform Anforderungen an die Erstellung eines neuen Flächennutzungsplans für die Stadt Celle: